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Blick durch eine Glasscheibe auf das Podium der Konferenz 'Offene Archive'. Im Vordergrund an der Glasscheibe ist das Plakat zur Veranstaltung zu sehen.
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Offene Archive

5. Konferenz mit ArchivCamp

Seit drei Jahren gibt es den Arbeitskreis Offene Archive als spartenübergreifenden Arbeitskreis im Verband deutscher Archivarinnen und Archivare (VdA). Er soll die aktuellen Entwicklungen von digitalen Kommunikations-, Kollaborations- und Präsentationsmöglichkeiten begleiten und für Beratungen im Verband zur Verfügung stehen.
Für seine fünfte Jahrestagung hatte sich der Arbeitskreis den Tagungsort "Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie" ausgesucht, nicht zufällig im Umfeld des 30. Jahrestags des Mauerfalls. Mit rund 140 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus einer Vielzahl an Archiven – kommunale Archive, dem Bundesarchiv, Landesarchiven oder auch Kunst-Sammlungen – sowie Nutzern, wie HistorikerInnen und Wikimedia-MitarbeiterInnen, wurde ein vielfältiges Tagungsprogramm gestaltet.

Ein Highlight war die abendliche Podiumsdiskussion zu Archiv-, Netz- und Kulturpolitik, in der sich viele Themen der Tagung spiegelten: Digitalisierung, Austausch mit der Gesellschaft, Datenschutz und Finanzierung von Archiven.

 

„Ich wünsche mir von allen Kulturinstitutionen, sich an ihren öffentlichen Auftrag zu erinnern und von fragwürdigen Finanzmodellen wegzukommen. Kulturgut soll für alle Menschen zugänglich sein!“

Helene Hahn
Wikimedia Deutschland, Präsidium

Im Format des BarCamps wurden unter Mitwirkung aller Teilnehmenden eine Reihe an Sessions umgesetzt. Die Themen waren Crowdsourcing aus Sicht der Archive, ein Forschungsüberblick zum Informationsverhalten von Archivnutzenden, die Rekonstruktion zerrissener Stasi-Unterlagen, Austausch zum Kultur-Hackathon "Coding da Vinci", aber auch ein Workshop zu Archiven und Wikidata oder zum Wissenstransfer als Aufgabe für die ganze Belegschaft.

Zum Auftakt der Tagung gab die Keynote von Dagmar Hovestädt (Sprecherin des BStU) eine Übersicht zu den Wechselwirkungen zwischen Archiven und ihrer Rolle für die Stärkung von Demokratie und Menschenrechten. Am Beispiel des Stasi-Unterlagen-Archivs und seiner Bedeutung für die Aufarbeitung der SED-Diktatur verwies sie auf die internationalen Papiere, die mittlerweile die Rolle von Archiven in diesem Kontext festschreiben.

Die 5. Tagung des Arbeitskreises Offene Archive im VdA entstand in Kooperation mit dem BStU, der Robert Havemann Gesellschaft e.V., der Wikimedia Deutschland e.V., dem LWL Archivamt für Westfalen, dem Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg und digiS.

Die nächste Tagung findet 2021 im Bundesarchiv in Koblenz statt.