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Das Bild zeigt für einen  Konferenz im Rechteck zusammengestellte Tische mit weißen Tischdecken. Die Plätze sind besetzt mit den Vertretern der osteuropäischen Geheimpolizeiarchive.
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Netzwerktreffen in Bratislava

Im Dezember 2008 fanden sich Vertreter von sieben osteuropäischen Geheimpolizeiarchiven zusammen und gründeten in Berlin das "Europäische Netzwerk der für die Geheimpolizeiakten zuständigen Behörden". Seither finden sie sich jedes Jahr in einem der Mitgliedsländer zu ihrer jährlichen Tagung zusammen. 2019 hat das Instiut für Nationales Gedenken (UPN) den Vorsitz und war daher Gastgeber der Tagung in Bratislava.

Das zweitägige Treffen begann (am 25. September) mit dem Austausch der aktuellen Entwicklungen in den jeweiligen Heimatländern. Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen stellte dabei das Konzept zur Zukunft der Stasi-Unterlagen vor und erläuterte den begonnenen Prozess der Weiterentwicklung des Stasi-Unterlagen-Archivs. Viele der Partnerländer sehen sich ähnlichen Herausforderungen im Bereich der Digitalisierung, Bestandserhaltung und Kommunikation mit den nächsten Generationen gegenüber.
 

Fast alle Archivvertreter berichteten von ihren Vorbereitungen auf die jeweiligen Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag des Falls des "Eisernen Vorhangs". Viele der Archive tauschen sich auch untereinander sowie mit Archiven der ehemaligen Sowjetunion über Archivgut aus. Kooperationen, insbesondere mit dem ukrainischen Staatsarchiv, wurden von zwei Archiven angemerkt. Durch den Austausch relevanter Unterlagen sollen so Lücken in den eigenen Beständen sowie Ergänzungen aus den parallelen Überlieferungen der anderen Länder übermittelt werden. Das polnische IPN stellte eine kollaborative Webseite vor, die Dokumente aus vier Ländern zur Zusammenarbeit der Geheimpolizeien unter sowjetischer Anleitung präsentiert.

Traditionell gehört auch ein Besuch der Gruppe in dem jeweiligen Archiv zur Jahrestagung. Das UPN hat einen Bestand von 2,5 Kilometer Akten, die im Kellerraum eines Bürogebäudes lagern. Die Archivare berichteten von ihrer Erschließungsarbeit, der Struktur des Bestandes und präsentierten einige Akten, die repräsentativ für die Bestände sind. Der zweite Tag der Tagung gehört den Fachberichten, in diesem Jahr insbesondere über neue Formate und Formen der Kommunikation der Archivinhalte. 

Mehr Informationen zu den Mitgliedern, ihren Archiven und zum Netzwerk findet Sie unter Aufarbeitung im Ausland.