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Der Bundesbeauftragte Roland Jahn in der Videokonferenz zur diesjährigen Netzwerk-Tagung des 'Europäischen Netzwerks der für die Geheimpolizeiakten zuständigen Behörden“​​​​​​​
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Netzwerktreffen 2020 per Zoom

Am 28. Januar 2021 fand die alljährliche Netzwerk-Tagung des "Europäischen Netzwerks der für die Geheimpolizeiakten zuständigen Behörden“ in einer Online-Videokonferenz statt. Sie war ursprünglich für September 2020 in Prag geplant gewesen, konnte wegen der Pandemie aber nicht stattfinden. Die tschechische Behörde, das Archiv der Sicherheitsdienste (USTR), hält derzeit den Vorsitz.

Das auf eine halbtägige Online-Begegnung reduzierte Treffen begann mit den Berichten der Mitglieder zu den Aufgaben und Ereignissen des vergangenen Jahres. Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen berichtete zum neuesten Stand des Transformationsprozesses, insbesondere der Verabschiedung des Gesetzespakets im November 2020. Er versicherte den Mitgliedern, dass die internationale Arbeit im Gesetz berücksichtigt sei und weitergehe. Viele Partnerbehörden berichteten zudem von den Herausforderungen der Pandemie und dem Push, verstärkt den Zugang zu Unterlagen und Bildungsangeboten online zu ermöglichen.

Zwölf Jahre nach der Formierung des Netzwerks stimmten die sieben Gründungsmitglieder zudem der Aufnahme eines neuen Vollmitglieds zu. Die albanische Sigurimi-Behörde, die 2015 gegründet wurde und den Zugang zu den Unterlagen der Geheimpolizei Sigurimi der kommunistischen Diktatur unter Enver Honxha ermöglichen soll, wurde das achte Mitglied des Netzwerks.

Zusätzlich stimmten die Partner der Aufnahme eines weiteren Gast-Mitgliedes zu. Das im Jahre 2019 neu formierte Ukrainische Institut des Nationalen Gedenkens, das sich der Aufarbeitung der kommunistischen Zeit widmet, ist nun das sechste Gast-Mitglied, neben Archiven aus den drei baltischen Staaten und zwei slowenischen Einrichtungen.

Turnusgemäß übernimmt als nächste die ungarische Behörde den Vorsitz und das Jahrestreffen Treffen 2021 soll im Herbst in Budapest stattfinden. Mehr Informationen zu den Mitgliedern, ihren Archiven und zum im Dezember 2008 gegründeten Netzwerk findet sich unter Aufarbeitung im Ausland.