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Das Bild zeigt Roland Jahn, der Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen zusammen mit Frau Prof. Dr. Menne-Haritz, ehemalige Vize-Präsidentin vom Bundesarchiv, im Gespräch mit einer Delgeation der KMT-Partei aus Taiwan.
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Intensives Interesse aus Taiwan

Eine Delegation der Kuomintang, der früheren Herrschaftspartei Taiwans, die heute die größte Oppositionspartei im taiwanesischen Parlament ist, kam mit einer langen Liste an Fragen ins Stasi-Unterlagen-Archiv. Sie hatte großes Interesse an den Grundlagen des Zugangs zu den Stasi- und Parteiakten der SED sowie der Wirkung des Zugangs auf die Gesellschaft.

Insbesondere die Findungs- und Frühphase der Öffnung der Parteiakten der SED wurde durch den Austausch mit der damaligen Direktorin der Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR (SAPMO) im Bundesarchiv, Prof. Dr. Angelika Menne-Haritz, intensiv betrachtet. Der Bundesbeauftragte Roland Jahn berichtete detailliert über den Prozess der Sicherung und Öffnung der Stasi-Unterlagen und deren fast 30-jährige Zugangsgeschichte.

Mit den taiwanesischen Gästen wurden  Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den Entwicklungen in Deutschland zu Beginn der 1990er-Jahre und in Taiwan seit dem Beginn der Demokratisierungsphase ausgetauscht. Während in Deutschland der Zugang zu den Akten der SED-Diktatur von Anfang an ermöglicht wurde und sie seither einen Beitrag zur Auseinandersetzung mit der Diktatur leisten können, ringt man in Taiwan weiter um den besten Weg. Der Bundesbeauftragte ermutigte die Delegation, den eingeschlagenen Weg, sich der eigenen Verantwortung zu stellen, weiter zu gehen.