Kann ein Archiv ein außerschulischer Lernort sein? Was können Schülerinnen und Schüler im Stasi-Unterlagen-Archiv Chemnitz lernen? Welche Bildungsangebote stehen für Schulklassen zur Verfügung? Über diese und andere Fragen informierten sich rund 30 Geschichtslehrerinnen und - lehrer von Gymnasien und Schulen in freier Trägerschaft im Raum Chemnitz/Erzgebirge bei ihrem Besuch im Stasi-Unterlagen-Archiv Chemnitz.
Dr. Axel Janowitz, Referatsleiter für schulische Bildungsangebote und Archivpädagogik des Stasi-Unterlagen-Archivs präsentierte die archivpädagogischen Unterrichtsmaterialien. Dr. Annette Zehnter, Leiterin des Stasi-Unterlagen-Archivs Chemnitz, und Sandra Meier, zuständig für die Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit im Stasi-Unterlagen-Archiv Chemnitz, stellten die spezifischen Angebote und Optionen vor Ort vor. Beim Rundgang mit Blick in das Herzstück des Gebäudes, das Archiv, erhielten die Lehrerinnen und Lehrer einen anschaulichen Eindruck vom Umfang der Stasi-Überlieferung und damit vom Ausmaß der Überwachungstätigkeit der DDR-Geheimpolizei im ehemaligen Bezirk Karl-Marx-Stadt.
Das Programm endete mit einer Präsentation des Lern- und Gedenkorts Kaßberg-Gefängnis, Kooperationspartner des Bundesarchivs-Stasi-Unterlagen-Archivs. Die Leiterin Dr. Steffi Lehmann stellte das künftige Bildungsangebot vor, an dem auch das Stasi-Unterlagen-Archiv Chemnitz beteiligt ist – eine gute Gelegenheit für Schulen, den nahe gelegenen Lern- und Gedenkort mit den archivpädagogischen Angeboten des Stasi-Unterlagen-Archivs Chemnitz zu verknüpfen.
Den Besuch hatte Dr. Ulf Thiel, Landesfachberater und Vorsitzender des Sächsischen Geschichtslehrerverbandes e.V., initiiert. Ulf Thiel war zur Eröffnung des neuen Standortes des Stasi-Unterlagen-Archivs Chemnitz im Mai diesen Jahres Gast auf dem Podium "Archivierte Diktatur – Gelebte Demokratie". Dabei hatte er einen Besuch im Rahmen der jährlich stattfindenden Fachleiterkonferenz vorgeschlagen.
