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MfS-Lexikon

Abteilung VI (Forschung, Verteidigungsindustrie)

Mit der Bildung der Abt. VI am 10.02.1955 legte das Staatssekretariat für Staatssicherheit (SfS) den Grundstein für die systematische Bearbeitung des Sicherungsbereiches Wissenschaft und Technik. Anlass waren die Sonderobjekte Flugzeugindustrie und Kernphysik sowie die Verteidigungsindustrie für die Kasernierte Volkspolizei (KVP) und die Sowjetarmee. Noch 1955 wurden ihr weitere Forschungseinrichtungen zugewiesen. Strukturell wurden Abteilungen der Linie VI in der Verwaltung Groß-Berlin und in neun Bezirksverwaltungen errichtet. Ein Sonderreferat erhielt die Aufgabe, die Einstellung "negativer" Personen in sicherheitssensiblen Institutionen zu verhindern.

Am 19.02.1962 wurde die von Eduard Switala geleitete Abt. VI aufgelöst und als Abt. 6 in die Hauptabteilung III (Funkaufklärung und Funkabwehr) integriert, mit deren Umbildung zur Hauptabteilung XVIII bei gleicher Aufgabenstellung in Abt. XVIII/5 umbenannt. Die Anzahl der hauptamtlichen Mitarbeiter fiel von 52 auf 24 im Jahr 1962; für sie arbeiteten zuletzt 203 IM.

Reinhard Buthmann