Hoffnungsträger oder Staatsfeind?
DDR-Jugend und Stasi an der Ostsee
Die Jugend galt in der DDR als Hoffnungsträger einer sozialistischen Zukunft. Die Staatspartei SED versuchte, junge Menschen von Kindesbeinen an ideologisch zu erziehen und ins politische System einzubinden. Schulen sowie Kinder- und Jugendorganisationen spielten dabei eine wichtige Rolle. Aber nicht alle Jugendlichen ließen sich vereinnahmen. Verstießen sie gegen die staatlichen Normen, trat oft die Geheimpolizei in Aktion. Im Auftrag der SED überwachte die Stasi unangepasste Jugendliche und verfolgte sie als "Staatsfeinde".
Die Ausstellung beschreibt das Spannungsfeld der DDR-Jugend zwischen Mitmachen, Anpassen oder Aufbegehren. Zahlreiche Beispiele aus dem ehemaligen Ostseebezirk Rostock zeigen, warum und mit welchen Methoden die Stasi unangepasste Jugendliche verfolgte. Auch die zielgerichtete Werbung Minderjähriger als Stasi-Informanten wird thematisiert.
Jugendliche auf dem Ernst-Thälmann-Platz in Rostock bei der Eröffnung der Ostseewoche
Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-E0710-0001-002, Foto: Joachim Spremberg, 10. Juli 1966
Dargestellt werden zum Beispiel:
- die Verhaftung Rostocker Studenten 1950, weil sie gegen die sozialistische Umgestaltung des Hochschulwesens protestierten,
- die Inhaftierung eines Greifswalder Schülers 1970, nachdem er Briefe an den britischen Sender BBC geschrieben hatte,
- die Verfolgung eines jungen Seemanns als "Beatanhänger" und Wahlverweigerer,
- die Erziehung einer Schülerin zur "sozialistischen Persönlichkeit", nachdem man die Mutter in den Westen ausreisen ließ,
- die Werbung eines 15-jährigen Schülers als Inoffizieller Mitarbeiter mit der Aufgabe "Sicherung des Weltfriedens",
- der Schulrausschmiss eines Rostocker Schülers, weil er sich gegen das politische System in der DDR und die zunehmende Militarisierung wandte,
- die Überwachung der Rostocker Punkband "Zwecklos" Ende der 80er Jahre.
Das Ausstellungssystem besteht aus zwölf Roll-Up-Elementen (0,8 x 2,1 m), die frei im Raum aufstellbar sind.
Ansprechpartner für die Ausstellung
Diese Ausstellung stellen wir Ihnen gern kostenlos zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an Herrn Dr. Heinz unter:
BStU, Außenstelle Rostock
Straße der Demokratie 2
18196 Waldeck-Dummerstorf
Telefon: (03 82 08) 8 26-13 20
Fax: (03 82 08) 8 26-12 19
E-Mail: astrostock@bstu.bund.de