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MfS-Lexikon

Weikert, Martin

Synonym: Martin Weikert

29.07.1914 - 28.04.1997

Stellv. Minister für Staatssicherheit, 1953-1957 Mitglied des Kollegiums des MfS

  • Geboren in Spittelgrund (Böhmen), Vater Schuhmacher, Mutter Textilarbeiterin;
  • 1920 - 1928 Volksschule;
  • 1928 - 1931 Gewerbliche Fortbildungsschule in Grottau (Hrádek nad Nisou);
  • 1931 - 1936 Kreissekretär und Mitglied des ZK des Kommunistischen Jugendverbandes der ČSR;
  • 1933/34 Grenzkurier für die illegale KPD;
  • 1935 Mitglied der KPTsch ;
  • 1933 - 1935 Internationale Lenin-Schule Moskau;
  • 1936 - 1938 Soldat in der tschechoslowakischen Armee;
  • 1938/39 illegale Arbeit in der ČSR;
  • 1939 Emigration in die UdSSR, Schlosser in Stalingrad;
  • 1941/42 Evakuierung nach Kasachstan;
  • 1942 Rote Armee;
  • 1942-1944 "Schule für besondere Verwendung im Hinterland", Ufa und Moskau;
  • ab 1944 Einsatz als Partisan im Gebiet der 4. Ukrainischen Front, Mitglied im "Hauptstab der Partisanenbewegung für die Befreiung der Tschechoslowakei" unter Rudolf Slánský;
  • 1945/46 Mitarbeiter im ZK der KPTsch und in der "Zentralleitung der antifaschistischen Umsiedlung".
  • Seit August 1946 in der SBZ Halle (Saale);
  • Übernahme in die SED;
  • Oktober 1946: Leiter Abteilung Polizei der Provinzialregierung Sachsen-Anhalt, Regierungsrat;
  • Juli 1947 Leiter Dezernat K 5 Landespolizeibehörde Sachsen-Anhalt, Oberkriminalrat;
  • Juli-November 1948 Höhere Polizeischule, Berlin, Abschluss mit Gesamtnote "genügend";
  • 1949 - 1952 Leiter der Landesverwaltung zum Schutz der Volkswirtschaft Sachsen-Anhalt;
  • 1950 Chefinspekteur;
  • August 1952 Gruppenleiter im MfS, Berlin;
  • 1953 - 1957 Stellvertreter des Ministers/Staatssekretärs für Staatssicherheit;
  • 1953 Oberst;
  • 1954 Generalmajor;
  • 1955 kommissarischer Leiter der HA I;
  • 1956/57 Leiter der MfS-Verwaltung Groß-Berlin;
  • nach dem Sturz Wollwebers, als dessen Anhänger er galt, aus dem Führungsgremium des MfS entfernt.
  • 1957 - 1982 Leiter der BV Erfurt;
  • 1957 - 1984 Mitglied der SED-Bezirksleitung Erfurt;
  • seit 1961 gesundheitliche Beeinträchtigung seiner Einsatzfähigkeit;
  • MfS Beurteilung 1961: für "gründlichere und schöpferische Arbeit" als Leiter der BV sei er "nicht beweglich genug";
  • sein "politisch-theoretisches Wissen" müsse "stärker entwickelt" werden;
  • 1971 erneute Bemängelung von Leitungsdefiziten, er verfüge über "kein besonderes Talent zum Reden", lobend hervorgehoben wird dagegen seine Einsatzbereitschaft und Parteitreue;
  • zahlreiche Orden und Ehrenzeichen, auch von sowjetischer und tschechoslowakischer Seite;
  • 1974 VVO in Gold;
  • 1976 Generalleutnant;
  • 1982 aus aktivem Dienst des MfS entlassen;
  • 1984 KMO.

Siegfried Suckut

Foto von Martin Weikert von seiner Kaderkarteikarte.