Direkt zum Seiteninhalt springen
Blick in die Wanderausstellung. Zu sehen sind mehrere Stelen mit Glasvitrinen, in denen sich Dokumente, Fotos und Objekte befinden.
Pressemitteilung

Neue Wanderausstellung "Alles Wissen Wollen. Die Stasi und ihre Dokumente" wird im Bundestag eröffnet

21 Objekte aus dem Archiv zeigen vor Ort und Online Machenschaften der DDR-Geheimpolizei

Das Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv geht mit einer neuen Wanderausstellung auf Deutschlandtour. Erste Station ist ab 24. April das Mauer-Mahnmal im Deutschen Bundestag. Die Ausstellung "Alles Wissen Wollen. Die Stasi und ihre Dokumente" stellt Objekte aus dem Archiv in den Mittelpunkt, über die sich die Geschichte der DDR-Geheimpolizei, ihre menschenrechtswidrigen Methoden und die Schicksale der Betroffenen erschließen lassen.

In sieben Vitrinen werden Faksimiles von 21 Objekten aus den Beständen des Stasi-Unterlagen-Archivs gezeigt. Dazu gehört ein großer, handgefertiger Buchstabe "A" (wie Ausreise) aus Alufolie und Krepp-Papier, den ein Ehepaar 1985 in ein Fenster seiner Wohnung gehängt hatte, um den Wunsch nach Ausreise aus der DDR öffentlich zu dokumentieren. Dies führte zu einer Gefängnisstrafe. Gezeigt wird auch ein Stasi-Observationsfoto aus Berlin 1986: Zu erkennen ist einer der Beteiligten des Attentats auf die West-Berliner Diskothek "La Belle" beim Betreten der libyschen Botschaft in Ost-Berlin. Ebenfalls präsentiert wird eine Stasi-Planungskarte, die zur Überwachung des Besuchs von Bundeskanzler Helmut Schmidt und DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker in Güstrow 1981 angefertigt wurde, bei dem knapp 5.000 Stasi-Kräfte im Einsatz waren.

Die neue Ausstellung ist als Vor Ort- und zugleich Online-Angebot konzipiert: Auf den Vitrinen finden sich neben Kurztexten QR-Codes, die zur Webseite www.alles-wissen-wollen.de führen. Hier finden die Besucherinnen und Besucher Hintergrundinformationen mit insgesamt knapp 400 Dokumenten, Fotos, Audios und Filmen.

Die Ausstellung feiert am 23. April um 17 Uhr im Mauer-Mahnmal des Deutschen Bundestages Premiere. Auf Einladung der SED-Opferbeauftragten des Deutschen Bundestages, Evelyn Zupke, wird sie mit einem Programm unter dem Titel "Erinnern für die Zukunft. Die Stasi-Unterlagen und unsere gesamtdeutsche Geschichte“ eröffnet. Zum Programm gehört ein Gespräch der SED-Opferbeauftragten mit dem Zeitzeugen Mario Röllig. Im anschließenden Podiumsgespräch diskutieren die Vorsitzende des Kulturausschusses im Deutschen Bundestag, Katrin Budde (MdB), Bundesarchiv-Präsident Michael Hollmann und die Präsidentin der Rechtsanwaltskammer Sachsen, Sabine Fuhrmann, über die Bedeutung der Stasi-Unterlagen für das heutige Verständnis unserer demokratischen Gesellschaft.

Bundesarchiv-Präsident Michael Hollmann erklärte: "Das Unrecht der SED-Diktatur wird mit der Ausstellung auf bewegende Art und Weise greifbar. Es wird deutlich, wie die Menschen in der DDR unter dem Terror der Geheimpolizei gelitten haben und wie Grundrechte mit Füßen getreten wurden. Daran im Sinne der Opfer zu erinnern, ist uns ein besonderes Anliegen."

Die SED-Opferbeauftragte Evelyn Zupke sagte: "Die Wanderausstellung des Bundesarchivs – Stasi-Unterlagen-Archivs zeigt gleichermaßen die staatliche Repression und den Freiheitswillen der Menschen. Die Auseinandersetzung mit diesem Teil unserer gesamtdeutschen Geschichte kann uns dabei helfen, das Bewusstsein für den Wert der freiheitlichen Demokratie und der Menschenrechte zu stärken."

Vom 24. bis 28. April kann die Ausstellung kostenfrei in den öffentlich zugänglichen Räumen des Mauer-Mahnmals im Deutschen Bundestag täglich von 11–17 Uhr besucht werden, im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus (Zugang über die Spree-Uferpromenade), Schiffbauerdamm, 10117 Berlin. Im Laufe des Jahres ist geplant, die Wanderausstellung in Hannover, Koblenz, Schwerin und Kiel zu zeigen. Weitere Stationen sind für die nächsten Jahre in Planung – interessierte Institutionen sind eingeladen, sich beim Ausstellungsteam zu melden: ausstellungen.stasiunterlagenarchiv@bundesarchiv.de, Telefon: 030 18 665-6701

Service für Redaktionen:

Informationen zur Ausstellung: www.alles-wissen-wollen.de

Bilder zum Download und Kurzfilm: www.stasi-unterlagen-archiv.de/wanderausstellung-stasi

Anmeldungen zur Eröffnung für Medien an: gz.stasiunterlagenarchiv@bundesarchiv.de

Presse- und Interviewanfragen an presse@bundesarchiv.de

Kontakt zur Pressestelle

Elmar Kramer, Stellv. Pressesprecher

Pressesprecher

Elmar Kramer

Telefon: 030 18 665-7181
E-Mail: elmar.kramer@bundesarchiv.de