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Ruschestraße nach dem 15. Januar.
Pressemitteilung

"Gängelung und Unterdrückung sind traurige Markenzeichen einer Diktatur"

Veranstaltung erinnert an Besetzung der Stasi-Zentrale am 15. Januar 1990

Anlässlich des Jahrestages der Besetzung der Stasi-Zentrale in Berlin hat Bundesarchiv-Präsident Michael Hollmann vor einer leichtfertigen Gleichsetzung von Demokratie und Diktatur gewarnt.
"Die Sicherung der Stasi-Unterlagen durch mutige Bürgerinnen und Bürger war Ausdruck der Sehnsucht nach demokratischen Freiheiten.  Heute gilt es, diese Errungenschaften dem gefährlichen Gerede der Feinde unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung entgegenzusetzen. Es ist ein Trugschluss zu meinen, eine autoritäre Regierung würde die Freiheit und Würde der Menschen achten. Bespitzelung, Gängelung und Unterdrückung politisch Andersdenkender sind die unvermeidbaren Markenzeichen jeder Diktatur. Noch nie ist es den Menschen in autoritären Staaten wirklich gut gegangen. Die Stasi-Unterlagen im Bundesarchiv erinnern uns daran, was totalitäre Systeme anrichten können. Sie machen deutlich, was auch für uns auf dem Spiel steht."

Vor 34 Jahren hatten Tausende Protestierende vor der Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg das Ende der DDR-Geheimpolizei eingeleitet. Am 15. Januar 1990 öffneten sich die Tore und die Menschen strömten auf das Gelände. Damit setzte sich ein Prozess fort, der in den Bezirken begann und die weltweit erstmalige umfassende Öffnung von Akten einer Geheimpolizei auslöste. Auf dem Campus für Demokratie wird zum Jahrestag daran mit Filmvorführungen, Ausstellungen und Führungen erinnert. Beteiligt sind neben dem Bundesarchiv–Stasi-Unterlagen-Archiv die Robert-Havemann-Gesellschaft, das Bürgerkomitee 15. Januar sowie das Stasimuseum.

Termin: Montag, 15. Januar 2024, 11:00 – 18:00 Uhr
Ort: Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie, Ruschestraße 103, 10365 Berlin-Lichtenberg
Eintritt frei.

Zum Programm gehören unter anderem eine DEFA-Dokumentation über die Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit, Führungen über das Gelände, eine Führung durch die Sonderausstellung "Gemeinsam sind wir unerträglich" zur Frauenbewegung der DDR, ein Vortrag mit historischen Filmausschnitten sowie ein szenischer Audiowalk entlang des Weges der Demonstranten vom 15. Januar 1990.

Mehr zum Programm gibt es auf der Veranstaltungsseite.
 

Kontakt zur Pressestelle

Elmar Kramer, Stellv. Pressesprecher

Pressesprecher

Elmar Kramer

Telefon: 030 18 665-7181
E-Mail: elmar.kramer@bundesarchiv.de