Kaum ein Begriff wird mit den Methoden des Ministeriums für Staatssicherheit so verbunden wie der Begriff des „Inoffiziellen Mitarbeiters“, kurz IM. Anita Krätzner-Ebert, ehemalige Mitarbeiterin der Forschungsabteilung des damaligen Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU), hat in ihrer Studie die IM-Tätigkeit unter die Lupe genommen und sie unter den Oberbegriff der politischen Denunziation gestellt. Dabei unterscheidet sie zwischen institutionalisierter und spontaner Denunziation.
In ihrer Publikation analysiert sie die politische Denunziation in der DDR und unterscheidet ihre kommunikative Spezifika im Brief, per Telefon und beim persönlichen Erscheinen auf der Dienststelle. Sie entwickelt zudem auf der Grundlage des Denunziationsgehaltes der übermittelten Informationen eine Typologie Inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit. Ein weiterer Aspekt ihrer Studie ist die Betrachtung von Verratshandlungen in unterschiedlichen sozialen Kontexten wie in der Familie, im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz. Die Autorin konzentriert sich dabei auf die Identifikation von Argumentationsmustern der Denunzianten, die diese zur Selbstrechtfertigung nutzten.
Die Studie ist Band 59 der wissenschaftlichen Reihe des Stasi-Unterlagen-Archivs im Bundesarchiv und ist im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht erschienen.
Mehr zur Publikation: https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/informationen-zur-stasi/publikationen/publikation/dimensionen-des-verrats/
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