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BStU Wanderausstellung
Pressemitteilung

Ausstellung zur DDR-Staatssicherheit in Bayreuth

Eröffnung "Feind ist, wer anders denkt" im Neuen Rathaus mit Gesprächsrunde zu „Erinnern für die Zukunft?"

Wie erging es den Menschen in Ost und West, die ins Visier der Staatssicherheit der DDR gerieten? Mit welchen Methoden arbeitete die Stasi? Und wie präsent war die Geheimpolizei auch in der Bundesrepublik? Antworten auf diese und andere Fragen gibt die Wanderausstellung „Feind ist, wer anders denkt“ des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU). Sie dokumentiert, wie durch Überwachung, Bespitzelung und Verletzung von Menschenrechten die Macht der Staatspartei SED in der DDR gesichert wurde. Die Ausstellung bietet auch Informationen zur Stasi-Überwachungstätigkeit in der Region.

Eröffnung:  

  • Freitag, 26.Oktober 2018, 17.00 Uhr (16.15 Uhr Presserundgang mit dem Bundesbeauftragten)

Grußwort:    

  • Brigitte Merk-Erbe, Oberbürgermeisterin der Stadt Bayreuth

Podiumsgespräch:     

  • Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen, im Gespräch mit den Bundestagsabgeordneten Silke Launert (CSU) und Thomas Hacker (FDP) zu "Erinnern für die Zukunft? Was geht uns DDR-Geschichte heute noch an?", Moderation: Peter Engelbrecht, Nordbayerischer Kurier

Ort:    

Neues Rathaus Bayreuth, Luitpoldplatz 13,
95444 Bayreuth

Öffnungszeiten:    

26.10.-28.11.2018, montags, dienstags, donnerstags: 8.00 – 17.00 Uhr, mittwochs, freitags: 8.00 – 15.00 Uhr (1.11. geschlossen)

Führungen:     

nach Voranmeldung: 29.10.–31.10.2018 und 19.11.–23.11.2018, Telefon: 030 2324-8831, Mail:  ausstellungen@bstu.bund.de
Lehrerfortbildungen DDR und Stasi im Unterricht: Telefon 030 2324-8937, bildung@bstu.bund.de


Der Eintritt ist frei

Elmar Kramer, Stv. Pressesprecher

Hintergrundinformationen zu Bayreuth und Bayern

Zahlen zur Akteneinsicht im Stasi-Unterlagen-Archiv
(1991 bis September 2018)

Anträge gesamt aus Bayern: 99.724
- darunter persönliche Akteneinsicht: 74.393
Anträge gesamt aus Bayreuth: 1.917
- darunter persönliche Akteneinsicht: 847

Regionale Beispiele von Stasi-Aktivitäten in der Ausstellung
Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) bespitzelte im Auftrag der SED nicht nur das eigene Volk, sondern arbeitete auch im westlichen Ausland, insbesondere in der Bundesrepublik Deutschland. Dabei geriet auch das Bundesland Bayern in den Fokus. Hier standen vor allem militärische, industrielle, wissenschaftliche und politische Einrichtungen im Blick.

Ab den 1950er-Jahren ließ die Stasi US-Geheimdienststellen in Bayreuth beobachten. Ein besonderer Fokus lag dabei auf dem militärischen Abschirmdienst, dem Counter Intelligence Corps (CIC). Die Staatssicherheit vermutete, dass der CIC Dienststellen der Stasi und Nationalen Volksarmee im deutsch-deutschen Grenzgebiet "aufklärte". Die Stasi setzte inoffizielle Mitarbeiter (IM)  ein, um die genauen Adressen der verschiedenen Standorte des CIC herauszufinden (der Sitz der Dienststellen wechselte mehrfach). Darüber hinaus sammelten die IM Informationen zu Wohnanschriften, Autokennzeichen und Treffpunkten von CIC-Angestellten. Im Rahmen der Beobachtungen kundschafteten die IM auch die Innenstadt von Bayreuth aus und erstellten eine Fotodokumentation.

Im Juli 1986 beauftragte die Stasi-Auslandsspionage HV A die Bezirksverwaltung Karl-Marx-Stadt, eine Hilfsorganisation ehemaliger Bürger Sachsens und Thüringens e. V. (Hoebst) in Bayreuth auszuspionieren. Man vermutete, dass diese Organisation "feindlich" aktiv gegen die DDR werden könne. Es wurden Informationen über die Struktur und die Mitglieder gesammelt. Inoffizielle Mitarbeiter bauten Kontakte auf und fanden heraus, dass Verbindungen zu DDR-Bürgern unterhalten und diese aktiv bei Fluchten in die Bundesrepublik unterstützt wurden.

Weitere (PDF, 4.36 MB, Datei ist nicht barrierefrei ⁄ barrierearm) regionale Geschichten mit Bezügen zu Bayern.

Bei Interesse an weiteren Informationen melden Sie sich gern in der Pressestelle. Weitere Informationen für eine Recherche im Stasi-Unterlagen-Archiv auf der Homepage des BStU.

 

Kontakt zur Pressestelle

Elmar Kramer, Stellv. Pressesprecher

Pressesprecher

Elmar Kramer

Telefon: 030 18 665-7181
E-Mail: elmar.kramer@bundesarchiv.de