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1.16 Bezirksverwaltung (BV) Suhl

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Teilbestände

Struktur der Bezirksverwaltung (BV) Suhl 1989

Leiter der Bezirksverwaltung

- Offizier für Sonderaufgaben (OfS)

- Auswertungs- und Kontrollgruppe (AKG)

- Abteilung XII (Auskunft, Speicher)

- Abteilung Kader und Schulung (KuSch)

- Medizinischer Dienst (MD)

- Arbeitsgruppe des Leiters (AGL)

- Wach- und Sicherungseinheit (WSE)

- Abteilung IX (Untersuchungsorgan)

- Abteilung XIV (Untersuchungshaft, Strafvollzug)

- Abteilung 26 (Telefonüberwachung)

- Abteilung Finanzen

1. Stellvertreter

- Abteilung II (Spionageabwehr)

- Abteilung M (Postkontrolle)

- Abteilung VI (Passkontrolle, Grenzüberschreitender Verkehr, Tourismus)

- Abteilung VII (Ministerium des Innern, Deutsche Volkspolizei)

- Abteilung VIII (Beobachtung, Ermittlung)

- Arbeitsgruppe XXII (Terrorabwehr)

- Bezirkskoordinierungsgruppe (BKG)

- Selbständiges Referat Abwehr Wehrkommando

- Selbständiges Referat Personenschutz (PS)

- Selbständiges Referat Grenzsicherung

Stellvertreter Operativ

- Abteilung XVIII (Volkswirtschaft)

- Abteilung XIX (Verkehr, Post, Nachrichtenwesen)

- Abteilung XX (Staatsapparat, Kirche, Kultur, Untergrund)

- Arbeitsgruppe Geheimnisschutz (AGG)

Stellvertreter für operative Technik/Sicherstellung

- Abteilung III (Funkaufklärung, Funkabwehr)

- Abteilung Operative Technik (OT)

- Abteilung N (Sicherstellung des Nachrichtenwesens)

- Abteilung XI (Chiffrierwesen)

- Selbständiges Referat Bewaffnung und Chemischer Dienst (BCD)

- Abteilung Rückwärtige Dienste (RD)

- Büro der Leitung (BdL)

Stellvertreter Aufklärung

- Abteilung XV (Aufklärung)

Kreisdienststellen (KD) (unterstanden dem Leiter der Bezirksverwaltung)

- KD Bad Salzungen

- KD Hildburghausen

- KD Ilmenau

- KD Meiningen

- KD Neuhaus

- KD Schmalkalden

- KD Sonneberg

- KD Suhl

Weitere Unterlagen

- Leitung der Parteiorganisation

- Sportvereinigung Dynamo (SV Dyn.)

Die Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Suhl

Im Zuge einer Verwaltungsreform in der DDR wurden im Jahr 1952 aus den ursprünglich sechs Landesverwaltungen für Staatssicherheit (Brandenburg, Groß-Berlin, Mecklenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) insgesamt 15 Bezirksverwaltungen für Staatssicherheit (kurz BV oder BVfS) gebildet, analog zu den neu formierten Bezirken, zu denen auch Suhl gehörte.

Die Diensteinheiten des Ministeriums und der Bezirksverwaltungen waren nach dem sogenannten Linienprinzip gegliedert, Diensteinheiten der Zentrale hatten demnach in der Regel ein Pendant in den Bezirksverwaltungen. So war z. B. in der Zentrale die Hauptabteilung XVIII für die Volkswirtschaft zuständig, in den Bezirksverwaltungen dementsprechend die Abteilung XVIII. Die Leiter der Bezirksverwaltungen für Staatssicherheit waren dem Minister für Staatssicherheit direkt unterstellt. Wie der Minister hatten sie jeweils vier Stellvertreter: Zwei waren für "operative Bereiche" zuständig, ein weiterer Stellvertreter koordinierte die "operativ-technische Sicherstellung" innerhalb der jeweiligen BV, und ein vierter war für die "Aufklärung" und somit für die Abteilung XV zuständig.

In den Zuständigkeitsbereich der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Suhl gehörten acht Kreisdienststellen (Suhl, Hildburghausen, Ilmenau, Meiningen, Neuhaus, Bad Salzungen, Schmalkalden, Sonneberg).

Der Bezirk Suhl war abgesehen von Berlin (Ost) zwar der kleinste Bezirk der DDR, hatte aber dennoch einen verhältnismäßig großen Grenzverlauf zur BRD. Die ausgeprägte Lage an der innerdeutschen Grenze war das wohl markanteste Merkmal des Bezirkes. Fünf der acht Kreise: Bad Salzungen, Meiningen, Hildburghausen, Sonneberg und Neuhaus grenzten unmittelbar an die westdeutschen Gebiete Hessen und Bayern. Aus diesem Grund wurde in der Bezirksverwaltung Suhl, wie auch in anderen Bezirken mit unmittelbarem Westgrenzverlauf, 1986 die Unterabteilung Grenzsicherheit gebildet, welche im Juli 1989 wiederum zu einem selbständigen Referat umstrukturiert wurde. In den betreffenden Kreisdienststellen waren jeweils Grenzbeauftragte beschäftigt, deren Aufgabe sich hauptsächlich auf die verstärkte Sicherung der Grenze und der damit verbundenen Verhinderung von "Republikfluchten" konzentrierte.[1]

Mit Meiningen und Eisfeld besaß der Bezirk Suhl zwei Grenzübergangsstellen, an denen die der Abteilung VI unterstellte Passkontrolleinheit (PKE) des MfS den grenzüberschreitenden Verkehr in diesem Gebiet überwachte und zudem auch in operative Maßnahmen involviert war.

Aufgrund der Rolle Suhls als Grenzbezirk nahm ein großer Teil der operativen Prozesse des MfS Bezug auf Grenzfragen und stellte damit auch einen wesentlichen Aufgabenschwerpunkt der Bezirksverwaltung Suhl dar.

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[1] BStU, MfS, BV Suhl, Abt. K/S Nr. 2841.